Leben mit einem hochsensiblen Kind: Eine Mama erzählt ihre Geschichte

Als Eltern steht man oft vor Herausforderungen – aber was, wenn man das Gefühl hat, dass das eigene Kind „anders“ ist? Eine Mutter teilt in diesem ehrlichen und berührenden Gastbeitrag ihre Reise mit ihrem hochsensiblen Sohn: von endlosen Wutanfällen und überwältigenden Emotionen bis hin zur Erkenntnis, dass Hochsensibilität eine besondere Gabe ist. Ein Text über Liebe, Verständnis und die Magie, die in der Andersartigkeit steckt.

Was ist „falsch“ mit unserem Kind?

Um den 2. Geburtstag unseres Sohnes stellten wir uns das erste Mal diese böse Frage. Es war ein Horror-Tag mit vielen Emotionen. Unser Sohn kam in die Autonomiephase. Aber nicht so wie die meisten Kinder die wir kennen, er war in allem viel extremer und Wutanfälle konnten gut auch mal 1 Stunde dauern. Kurz nach Draussen gehen war teilweise unmöglich weil entweder die Socken, die Hosen oder die Schuhe einen Wutanfall auslösten, dass wir am Ende erschöpft zu Hause blieben.

Er war auch in anderen Themen immer etwas besonders. Er ass nicht mit den Fingern, ass nichts was sich in der Hand komisch anfühlte, wie bspw. Mandarine oder Erdbeere. Er war immer ein kleiner Beobachter und machte etwas erst, wenn er überzeugt war, dass er es kann. Im Umfeld erhielten wir teilweise die Rückmeldung dass wir zu lasch sind und dass sie das niemals durchgehen lassen würden. Dabei waren wir doch immer konsequent.

Was haben wir also falsch gemacht?

Zum Glück waren mein Mann und ich in dieser Zeit ein super Team und entlasteten uns gegenseitig. Wir merkten aber schnell, dass er einfach anders ist. Ich forschte nach seinem Verhalten und stoss dabei auf den Begriff Hochsensibel. Es löste unsere Themen nicht und wenn der Stuhl falsch am Esstisch stand, waren Wutanfälle noch immer an der Tagesordnung. Aber es half mir Strategien zu entwickeln und die Anfälle besser zu überstehen und meinen Sohn besser begleiten zu können in seinem Sturm aus Emotionen. Denn genau das ist es - ein Sturm und das Kind in Not. Manchmal sass ich mit ihm eine Stunde auf dem Boden, beide kaputt von dem Wutanfall und beide mit Tränen in den Augen. Tränen der Erschöpfung, Tränen der Trauer und Tränen der Hoffnung - weil nun auch MEIN hochsensibles Herz endlich Heilung finden konnte und sich verstanden fühlt.

Ich weiss genau wie sich diese Wut von meinem Sohn anfühlt, denn ich habe sie selber erlebt und fühle sie manchmal noch immer. Mit 33 Jahren habe ich aber gelernt damit umzugehen und es klappt (meistens).

Mittlerweile ist unser Sohn 5 Jahre alt und Wutanfälle gehören zur Seltenheit. Je nach Tagesform kann es trotzdem für uns Eltern anstrengend sein ;))

Die Hochsensibilität aber bleibt und soll auch bleiben. Sie gehört zu ihm wie meine Hochsensibilität zu mir gehört. Hochsensibiliät ist keine Krankheit sondern eine Begabung. Es wird alles viel intensiver gelebt und wahrgenommen. Was kann das anderes sein als magisch?

Eine ältere Frau sagte mir Mal folgendes: „Ich habe 3 Söhne grossgezogen und einer davon, war auch wie ihr Sohn. Dieser Sohn ist bis heute der Einzige, um den ich mir nie Sorgen machen muss!“

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