Wiedereinstieg in den Beruf nach dem Mutterschaftsurlaub: So erging es mir!
Der Mutterschaftsurlaub ist eine besondere Zeit, in der man sich voll und ganz auf das neue Leben als Mama konzentrieren kann. Doch irgendwann kommt der Moment, an dem der Wiedereinstieg ins Berufsleben ansteht – ein Thema, das bei uns Bärnermamis oft viele gemischte Gefühle auslöst. Mit diesem Blogbeitrag möchte ich meine persönliche Erfahrung mit euch teilen und auch anonym von anderen Mamis berichten, um euch Mut zu machen. Denn eines ist sicher: Ihr seid mit diesen Gefühlen nicht allein.
“Vanessa - Meine Geschichte: Ein emotionaler Start”
Meine Schwangerschaft und die Geburt waren sehr schmerzhaft, aber wirklich schön, und die erste Zeit zu Hause habe ich sehr genossen. Aber als der Alltag langsam wieder begann, fühlte ich mich schnell eingeengt. Mir fiel die Decke auf den Kopf, und ich bekam den Babyblues.
Die Corona-Pandemie machte es noch schwieriger. Unsere Freiheit war eingeschränkt, und Kontakte zu anderen waren mit Neugeborenen kaum möglich. Ich war die erste in meinem Freundeskreis, die ein Kind hatte, und hatte niemanden, mit dem ich mich wirklich austauschen konnte. Meine Familie lebte weit weg, und mein Mann war durch Corona oft beruflich unterwegs. Ich fühlte mich nicht nur allein, sondern einsam.
Geplant war, sechs Monate zu Hause zu bleiben. Doch nach vier Monaten spürte ich, dass ich eine Veränderung brauchte. Ich fing mit einem kleinen Pensum wieder an zu arbeiten.
Heute bin ich sicher, dass die Arbeit mir geholfen hat, nicht in eine schwere Depression zu rutschen. Natürlich habe ich meinen Sohn anfangs vermisst, aber ich wusste, dass er bei seinem Papa gut aufgehoben war. Rückblickend war es für mich und für unsere Familie die beste Entscheidung. Die starke Bindung, die in dieser Zeit zwischen meinem Mann und unserem Sohn entstanden ist, empfinde ich als grosses Geschenk.
“Zwischen Babybubble und Büroglück”
Nach fünf Monaten in meiner rosa Babybubble war für mich der Moment gekommen, zurück ins Büro zu gehen. Die Wochen davor waren emotional schwer für mich. Der Gedanke, unseren wundervollen Alltag voller Zweisamkeit, zeitlicher Freiheit, Schläfchen über den Tag verteilt und Treffen mit Freundinnen, mit gleichaltrigen Babys einzutauschen gegen Stress, schlecht gelaunte Mitarbeitende und fordernde Patient:innen, machte mir Angst.
Doch als es dann so weit war, merkte ich, wie gut es mir tat, endlich mal wieder ich selbst zu sein. Nach meinen eigenen Bedürfnissen zu handeln, einen warmen Kaffee zu trinken, allein auf die Toilette zu gehen – das war pures Gold!
Heute, 1,5 Jahre später, bin ich so froh, dass ich beides habe: meine bunte, glitzernde – mittlerweile Kleinkind-Bubble – und mein Büro, meine ganz eigene kleine Welt.
“Warum ich nach der Geburt kündigte”
Bevor mein Baby auf die Welt kam, war für mich klar, dass ich sechs Monate Pause machen würde. Doch da ich bereits ab der 26. Schwangerschaftswoche nur noch zu Hause war, verschob sich mein Plan, und der Wiedereinstieg wurde einen Monat vorgezogen. Es wurde mir versprochen, dass sich nichts an meinem Lohn ändern würde (ich war zuvor Teamleitung) und ich mich melden solle, falls etwas nicht passt.
Leider hatte ich im Wochenbett grosse Probleme mit meiner Gallenblase und musste 17 Wochen nach der Geburt operiert werden. Nach diesem ganzen gesundheitlichen Hin und Her war mir klar, dass ich mehr Zeit brauchte, um mich zu erholen. Ich ging zu meiner Chefin und fragte, ob ich den Wiedereinstieg um einen weiteren Monat verschieben könnte. Sie stimmte zu und meinte, dass ich ja ohnehin noch Ferien zugute hätte. Trotzdem unterschrieb ich einen Vertrag, in dem mir 300.- abgezogen wurden, da ich die Teamleitung abgeben musste.
Doch nur wenige Tage später rief sie mich zu einem erneuten Gespräch. Sie sagte, dass sie mit dem Heimleiter gesprochen habe und ich entweder zum ursprünglich geplanten Datum (1.1.) zurückkommen oder mich auf ein sehr langes Gespräch einstellen müsste. Sie betonte, dass sie mir bereits mit dem reduzierten Einstieg von 20 % (statt 40 %, wie es vertraglich festgelegt war) entgegenkäme.
Dieses Gespräch liess mich innehalten. Als ich den Betrieb verliess, war mir eines klar: Ich werde kündigen.
Ich wollte meine Energie nicht in Verhandlungen investieren, die mich nur ausgelaugt hätten. Stattdessen wollte ich mich auf meinen Sohn konzentrieren, auf meine Genesung nach der OP und darauf, die Geburt aufzuarbeiten. Ich entschied mich, erst ab April einen neuen Job zu suchen.
“Zwischen Mama-Sein und Beruf”
Nach sechs Monaten Zuhause bin ich mit einem 50%-Pensum wieder in den Job eingestiegen. Die Wochen davor waren für mich sehr schwierig – und manchmal plagt mich bis heute (mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt) das schlechte Gewissen. Hätte ich es mir finanziell leisten können, wäre ich länger zu Hause geblieben.
Ich bin aber sehr dankbar, dass ich ihn bei den Grosis lassen konnte, denn die Vorstellung, ihn in die Kita zu geben, hätte ich emotional nicht geschafft. Selbst jetzt, wo er seit drei Monaten einen Tag pro Woche in die Kita geht, fällt es mir manchmal noch schwer. 😅
Der Arbeitsalltag gibt mir ein Stück meines alten Lebens zurück, und dieses Gefühl tut mir immer wieder gut.
“Zwischen Freude und Angst”
Mein Baby ist knapp 4 Monate alt, und Ende Februar werde ich wieder mit der Arbeit beginnen. Während ich mich sehr auf meinen Beruf freue, habe ich gleichzeitig Angst, ob alles mit der Betreuung gut klappt.
Manchmal fühle ich mich sehr einsam, so viel Zeit alleine mit ihr zu Hause zu verbringen. Diese Mischung aus Vorfreude und Unsicherheit begleitet mich in dieser Übergangsphase – und ich hoffe, dass sich alles gut einpendelt.
“Anders als gedacht”
Nach der Geburt meines Sohnes war irgendwie alles anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Von 100 % Arbeit auf 100 % Mami: Windeln wechseln, stillen, „buttele“ – die Tage fühlten sich langweilig, lang und einsam an. Nach zwei Monaten „bebele“ wollte ich endlich zurück zur Arbeit, wieder geistig gefordert werden, andere Menschen treffen und etwas schaffen. Es fühlte sich an, als würde mir die Decke auf den Kopf fallen. Ich habe viel geweint und meinem Mann gesagt, dass ich die geplanten sechs Monate zu Hause doch nicht durchhalte. So sehr wollte ich zurück!
Nach den bezahlten 16 Wochen änderte sich jedoch plötzlich alles. Mein Sohn war auf einmal gerne im Kinderwagen und im Auto unterwegs. Wir konnten viel rausgehen, und ich genoss die zwei unbezahlten Monate doch noch. Der Wiedereinstieg danach war dann schwieriger als gedacht, vor allem organisatorisch: Wie pumpe ich genug Milch ab? Wie bringe ich Arbeitsstunden mit den Abholzeiten meines Kindes unter einen Hut?
Trotzdem war die Arbeit für mich psychisch sehr wichtig. Sie brachte mir Abwechslung und half mir, ausgeglichener und entspannter zu sein – auch als Mama. Ich habe die Arbeit als Bereicherung empfunden und möchte sie nicht missen.
Jetzt bin ich im zweiten Mutterschaftsurlaub, und es ist ganz anders. Mit zwei Kindern ist mir kaum langweilig, und ich geniesse jede Sekunde mit dem Baby, weil ich genau weiss, wie schnell sie gross werden und mich weniger brauchen. Dennoch freue ich mich auch diesmal wieder auf die Arbeit – auf die Abwechslung und auf meine Kolleg:innen.
“Wiedereinstieg”
Nach sieben Monaten Mutterschaftsurlaub bin ich unglaublich dankbar, wieder in den Job einsteigen zu können. Es ist zwar eine krasse Doppelbelastung, aber gleichzeitig auch ein wertvoller Ausgleich – sowohl mental als auch physisch. Ich bin so dankbar, beides zu haben, doch dafür zahlt man auch einen Preis: den Stress.
“Meine Entscheidung fürs Zuhause bleiben”
Ich bin Deutsche, lebe der Liebe wegen in der Schweiz, habe aber weiterhin in Deutschland gearbeitet. Nach meinem ersten Kind bin ich nach einem Jahr wieder zur Arbeit gegangen. Rückblickend war das für mich zu früh, da ich weder den Erwartungen im Job noch zu Hause gerecht werden konnte.
Beim zweiten Kind bleibe ich nun drei Jahre zu Hause – und fühle mich damit sehr wohl. Ich muss dazu sagen, dass ich im Kindergarten gearbeitet habe, also beruflich und privat das gleiche „Business“ hatte. 🤪 Jetzt schätze ich mich glücklich, die Möglichkeit zu haben, zu Hause bleiben zu können.
Da ich meine Kinder relativ spät (mit 35 und 39 Jahren) bekommen habe, kann ich auf viele Jahre Arbeit zurückblicken, in denen ich viele fremde Kinder betreut und begleitet habe. Jetzt ist meine Zeit gekommen, und ich vermisse aktuell nichts.
“Zwischen Freude und Kritik”
Es war ein Wechselbad der Gefühle, wieder arbeiten zu müssen, zu dürfen und auch zu wollen. Tatsächlich hat der Wiedereinstieg sehr gutgetan. Doch die Verurteilungen von anderen Frauen, weil man „so früh“ wieder arbeiten geht, haben es nicht gerade einfacher gemacht.
“Der Wiedereinstieg war für mich ein Segen”
Nachdem unser Sohn drei Wochen nach der Geburt im Spital war, fiel es mir unglaublich schwer, mich zu Hause an die neue Situation anzupassen. Ich erkrankte an einer Depression. Kurz darauf kam auch noch Corona mit seinen Ausgangssperren, und alle Baby-Kurse, die ich hätte besuchen können, fielen weg. Alles war eintönig, und immer nur Mama zu sein, empfand ich als sehr anstrengend.
Trotzdem blieb ich vier Monate länger zu Hause – „weil man das ja so macht“. Für mich war es ein Segen, wieder arbeiten gehen zu können. Ich stieg mit 80 % ein und bereue es bis heute nicht. Natürlich waren die ersten Tage schwer, vor allem, weil ich meinen Sohn nicht bei mir hatte und die Verantwortung abgeben musste. Aber es tat so gut, wieder mit meinem eigenen Namen angesprochen zu werden.
Bis heute ist die Arbeit für mich der perfekte Ausgleich zum Zuhauseleben. Sie macht mir unglaublich viel Spass und gibt mir die Energie, die ich brauche.
“Zurück im Job: Für mich und meine Gesundheit”
Nach meinem ersten Kind ging es mir nicht gut. Es war ein Notfallkaiserschnitt, das Stillen lange mühsam und wir hatten schlechte Nächte. Der Wiedereinstieg in den Beruf nach 6 Monaten war zwar energetisch kaum machbar, aber es tat mir unter dem Strich sehr gut.
So bin ich nach der Geburt des zweiten Kindes bereits nach 16 Wochen wieder zurück in den Arbeitsalltag. Und es war die richtige Entscheidung für mich und meine Gesundheit. Auch wenn es sicher fürs Baby schon eine Riesenumstellung bedeutet und ich mir wünschen würde, dass mein Mann jetzt noch eine Zeit 100 % zu Hause sein könnte.
Wir haben keine Grosseltern, auf die wir zurückgreifen können, wenn der Spielraum klein ist, und sind schon hart am Anschlag. Haushaltshilfe, viel bei Freunden essen und ein "Hüeti" sind das absolute Muss in der Situation.
“Zwischen Mama-Sein und Beruf: Mein Weg zum richtigen Pensum”
Bei meinem ersten Sohn blieb ich fünf Monate zu Hause. Danach freute ich mich sehr darauf, wieder in ein Leben zurückzukehren, in dem ich nicht nur Mama war. Beim zweiten Kind blieb ich sechs Monate zu Hause und freute mich viel weniger auf den Job.
Obwohl ich eine neue, besser bezahlte Stelle mit besserer Work-Life-Balance hatte, wusste ich aus Erfahrung mit meinem ersten Kind, wie schnell die Zeit vergeht. Ich hätte gerne noch mehr Zeit mit dem Kleinen genossen.
Nun konnte ich auf 50 % reduzieren und arbeite doch gerne als Ausgleich. Für mich wäre das optimale Pensum allerdings 20–40 %, doch leider ist das finanziell nicht möglich.
“Vom Mami-Burnout zur erfüllten Zeit zu Hause”
Nach sechs Monaten habe ich wieder zu 50 % gestartet. Wie man das halt so macht. Von Anfang an war es für mich schwierig, meinen Sohn abzugeben, obwohl er immer wohlbehütet bei Familienmitgliedern war. Aber durchs Stillen dachte ich immer, dass nur ich ihn wirklich beruhigen kann. So waren die Tage für mich sehr lang, und oft ging ich mittags nach Hause, um die frisch abgepumpte Milch vorbeizubringen.
Nach 1,5 Jahren landete ich in einem Mami-Burnout. Ich war nur noch krank, und letztlich hat nur die Kündigung geholfen. Jetzt arbeite ich 20 %, und dieses Pensum passt für uns als Familie viel besser.
Bald erwarten wir unser zweites Wunder, und ich freue mich, diesmal keine begrenzte Babyzeit haben zu müssen. Ich bin gerne Mama und geniesse die Zeit zu Hause sehr, auch wenn sie von der Gesellschaft nicht als Arbeit anerkannt wird. Ich sehe meinen Job in der Kindererziehung und in der gesunden, frischen Ernährung unserer Familie.
Ich möchte allen Mut machen, die nicht arbeiten wollen – euer Weg ist genauso wertvoll!
“Wenn der Wiedereinstieg nicht wie geplant läuft”
Bei mir war geplant, dass ich ein Jahr nach der Geburt wieder ins Büro zurückkehre. Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan: Genau in dem Monat, in dem ich wieder starten sollte, kam unser zweites Kind zur Welt. Nach dem regulären zweiten Mutterschaftsurlaub bin ich dann doch gestartet, aber ich bin auch heute noch hin- und hergerissen.
Auf der einen Seite sollte der Job ein Ausgleich zum Mama-Alltag sein. Auf der anderen Seite fühle ich mich im neuen Arbeitsumfeld überhaupt nicht wohl. Da ich „nur“ 20 % arbeite, ist die Integration ins Team schwierig, und auch die Aufgaben erfüllen mich nicht. Das Pensum möchte ich nicht erhöhen, solange meine beiden Kinder noch so klein sind, und eine Fremdbetreuung wie die Kita kommt für uns nicht infrage.
Momentan ist der Job für mich eher ein Durchbeissen fürs Geld und bringt nicht den erhofften Ausgleich. Damit fühle ich mich oft allein, weil viele andere Mamas zufrieden scheinen mit dem Wechsel zwischen Erwerbstätigkeit und Familie.
Eine kleine Anmerkung dazu: Ursprünglich war geplant, dass ich in mein altes Team zurückkehre und meine alten Aufgaben wieder übernehme – auch im 20%-Pensum. Doch da ich durch die Geburt des zweiten Kindes später eingestiegen bin, musste ich das Team und den Aufgabenbereich wechseln.
Dieser Blogbeitrag ist in Zusammenarbeit mit MAM Baby entstanden.