Wie hat sich die Partnerschaft nach der Geburt verändert: 6 Mamas teilen ihre Erfahrungen.

Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Erlebnis – nicht nur für das eigene Leben, sondern auch für die Partnerschaft. Plötzlich ist man nicht mehr nur Partner, sondern auch Eltern.
Die Rollen verändern sich, und das kann sowohl Bereicherung als auch Herausforderung sein. Wir haben mit verschiedenen Eltern gesprochen, um herauszufinden, wie sich ihre Partnerschaften nach der Geburt ihres Kindes verändert haben.

Eine neue Dimension der Liebe nach der Geburt

Wir haben 2020 unser erstes Kind bekommen und waren zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Jahren zusammen. Unsere Beziehung hat in dieser Zeit viel erlebt und durchgemacht. Doch nach der Geburt habe ich meinen Mann auf eine ganz neue Weise noch mehr geliebt. Die Geburt war ein gemeinsames Erlebnis, das unsere Beziehung auf ein völlig neues Niveau gehoben hat. Genauso war es bei der Geburt unseres zweiten Sohnes 2021 und vor zwei Wochen bei der Geburt unserer Tochter. Diese tiefe Verletzlichkeit, die man während einer Geburt spürt, und das Vertrauen, das man in den Partner an seiner Seite setzt, sind wirklich etwas Einzigartiges. Natürlich war es nicht immer einfach. Besonders durch Corona war vieles nicht mehr so möglich wie vorher, und das hat uns herausgefordert. Trotzdem schaffen wir es, regelmässig kleine Auszeiten zu zweit zu nehmen. Manchmal geben wir die Kinder zu den Grosseltern, um ein Konzert zu besuchen oder einfach mal Essen zu holen und es in Ruhe zu geniessen.

Wenn Prioritäten sich verschieben

Unsere Beziehung hat sich durch die Kinder nicht grundlegend verändert, aber unsere Prioritäten haben sich definitiv verschoben. Mein Mann und ich waren immer sehr sportlich, aber ich habe mit dem Hockey aufgehört, weil unser Sohn abends nur an meiner Brust einschlafen kann und meine Nähe besonders stark braucht. Das ist für mich völlig in Ordnung, denn ich weiss, dass mein Mann mich immer unterstützen würde, wenn ich wieder anfangen möchte. Auch er hat sein Training reduziert, weil ihm die gemeinsame Zeit mit uns abends wichtiger ist als der Sport. Jetzt geht es ihm mehr darum, fit zu bleiben, um für unsere Kinder da zu sein, statt sportliche Höchstleistungen zu erreichen.

Was sich bei uns verändert hat, ist unser Sexleben. Es hat sich auf das Wesentliche reduziert, weil uns oft die Zeit und Energie fehlt. Aber für uns sind intime Momente wie bewusste Küsse und Umarmungen viel bedeutsamer geworden als die Häufigkeit. Wenn es abends die Zeit erlaubt, trinken wir gemeinsam eine Tasse Tee und sprechen über unseren Tag und die Herausforderungen, die uns beschäftigen.

Alte Narben, neue Wege

Bei meiner ersten Geburt hatte mein Ex-Mann ein Geburtstrauma, was unsere Ehe sehr belastet hat. Er wollte keinen Sex mehr und hat mich oft abgewiesen. Das hat letztendlich zur Trennung geführt. Bei meinem jetzigen Partner hatte ich Angst, dass es ähnlich werden könnte, aber es lief völlig anders – zum Glück.

Traditionelle Rollen

Unsere Partnerschaft hat sich in gewisser Weise verändert – wir sind im Laufe der Zeit eher traditionell geworden. Für uns funktioniert es am besten, wenn ich den Haushalt manage und mich um unseren Sohn kümmere, während mein Mann das Einkommen sichert. Alles andere hat uns einfach zu viel Stress bereitet.

Was unsere Zweisamkeit angeht, haben wir zwar weniger Sex, aber dafür ist er umso besser geworden. Durch die Schwangerschaft und Geburt habe ich meinen Körper viel besser kennengelernt und kann jetzt viel klarer kommunizieren, was mir wirklich gefällt.

Vom Schmerz zur Freiheit: Mein Leben als glückliche Alleinerziehende

Ich war verheiratet, als 2012 unsere Tochter zur Welt kam. Schon damals bemerkte ich, dass sich meine Gefühle veränderten. Mein Mann war immer öfter und länger von zu Hause weg und kümmerte sich kaum um unsere Tochter. Nach 11 Monaten war ich dann erneut schwanger, nachdem er mich so lange zum Geschlechtsverkehr überredet hatte, bis ich nachgab. Ich hatte noch nicht verhütet, da ich noch gestillt habe, und ein Kondom „konnte“ er nicht benutzen. Die folgenden sieben Monate lebten wir quasi getrennt – ich mit meiner Tochter, er mit einer anderen Frau. Als ich das erfuhr, trennte ich mich sofort. Gefühle hatte ich zu diesem Zeitpunkt ohnehin kaum noch. Zwei Monate vor der Geburt zog er aus, und das war der befreiende Tag meines Lebens. Seitdem läuft mein Leben als alleinerziehende Mama grossartig. Die Liebe zu meinen Töchtern ist unbeschreiblich.

Finanziell kommen wir sehr gut zurecht, haben viel Freizeit zusammen und geniessen unsere gemeinsame Zeit. Natürlich gibt es auch mal Streit – meine Töchter sind mittlerweile 12 und 10 Jahre alt und fast Teenager. Aber das gehört dazu und ist eher die Ausnahme. Zum Vater haben sie wenig Kontakt; er sieht sie höchstens einmal im Monat für zwei Stunden, manchmal monatelang gar nicht. Das war seine Entscheidung, und wir alle kommen gut damit klar. Einen neuen Partner habe ich nicht, aber ich vermisse das auch überhaupt nicht.

Das war meine Geschichte.
Ich wünsche allen Eltern, dass sie glücklich sind mit ihrer Familie – egal, ob getrennt oder zusammen.

Die Kraft der kleinen Momente: Wie wir als Paar trotz Familienalltag stark bleiben

Unsere Beziehung ist durch unsere beiden Kinder viel stärker und stabiler geworden. Besonders das Vertrauen zwischen uns hat sich enorm gefestigt, wodurch Eifersucht kaum noch eine Rolle spielt. Trotzdem müssen wir als Paar oft zurückstecken. Obwohl wir durch meine Familie viel Unterstützung erhalten und theoretisch Zeit für uns hätten, fehlt uns häufig einfach die Energie. Deshalb schätzen wir die kleinen Alltagsmomente, wie sich lange im Arm zu halten, heimliche Küsse auszutauschen oder süsse Nachrichten zu schreiben. Solche Mini-Dates im Alltag bedeuten uns viel. Echte Dates schaffen wir etwa zweimal im Jahr, dann aber richtig – inklusive Übernachtung und allem Drumherum.

Unsere Kommunikation hat sich deutlich verbessert. Ich würde sogar sagen, dass wir heute bedeutend mehr und intensiver miteinander sprechen. Aber das war ein Lernprozess über vier Jahre hinweg, und wir sind immer noch dabei, daran zu arbeiten. Besonders der Übergang von keinem Kind zum ersten Kind war eine Herausforderung, die uns gezeigt hat, wie wichtig es ist, als Paar kompatibel zu sein.

Wir haben viele Ratschläge und Kommentare von aussen bekommen, was nicht immer willkommen war. Gerade diese Einmischungen führten bei uns zu heftigen Streitigkeiten. Letztendlich haben wir uns entschieden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, sind zur Familienberatung gegangen und haben eine Paartherapie gemacht – und ich kann das nur jedem empfehlen.

Zusammenfassend würde ich sagen, dass die Kinder unserer Beziehung nicht geschadet haben, im Gegenteil. Wir sind durch so vieles gemeinsam gegangen und können heute unglaublich stolz aufeinander sein.

Von der Jugendliebe zu Eltern: Wie unser erstes Kind unser Leben und unsere Beziehung veränderte

Wir haben uns bereits mit 17 Jahren kennengelernt und waren sieben Jahre zusammen, bevor wir entschieden, eine Familie zu gründen. Damals waren wir noch relativ jung und naiv in Bezug darauf, was es wirklich bedeutet, Eltern zu werden und wie sehr sich unser Alltag verändern würde. Es war immer unser Traum, junge Eltern zu sein, also fühlte es sich für uns richtig an, diesen Schritt zu wagen. Als unser erster Sohn geboren wurde, waren wir überglücklich, aber auch oft überfordert.

Vor der Geburt unseres Kindes hatten wir kaum Streit und lebten unser Leben in Harmonie. Doch mit dem Kind veränderte sich vieles: Unsere Liebe füreinander erreichte eine neue Ebene, da wir nun offiziell Eltern waren. Wir fühlten uns stärker verbunden und als Einheit. Gleichzeitig gab es mehr Diskussionen und Unstimmigkeiten – insbesondere darüber, wer welche Aufgaben übernimmt und das Gefühl, dass einer von uns mehr leistet als der andere.

Wir bemühen uns stets, diese Konflikte zu lösen, gute Lösungen und Kompromisse zu finden, doch oft fühlen wir uns nicht gleichberechtigt. Besonders der Schlafmangel verstärkt diese Diskussionen. Es ist nicht immer einfach, aber für uns steht fest, dass wir zusammengehören und diese Herausforderungen gemeinsam als Team meistern – heute und auch in Zukunft.

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