Wochenbett: 20 Mamas teilen ihre Erfahrungen
Im Wochenbett beginnt eine der intensivsten Phasen im Leben einer Mutter. In unserem neuen Blogbeitrag teilen 20 Mamas offen ihre ganz persönlichen Erfahrungen: Von den schönen und unvergesslichen Momenten mit ihrem Neugeborenen bis hin zu den Herausforderungen wie der postnatalen Depression. Es sind ehrliche und berührende Geschichten, die das gesamte Spektrum des Mutterwerdens widerspiegeln und Mut machen, dass jede Erfahrung einzigartig und wertvoll ist.
«Die Hebamme kam eher zum Kaffeklatsch - hatte kaum Bedarf sonstiges mit der Hebamme zu klären»
Meine Wochenbett Erfahrungen waren beide mal wunderbar. Zwar hatte ich aufgrund den zahlreichen Geburtsverletzungen die ersten zwei Wochen noch etwas Schmerzen, doch mit den Hormonen war das leicht wegzustecken. Ich hatte super viel „skin to skin“ was so schön war…die Hebamme kam eher zum Kaffeklatsch- hatte kaum Bedarf sonstiges mit der Hebamme zu klären. Mein Mamainstinkt hat mich im Wochenbett enorm gestützt. Dankbar blicke ich der Wochenbettzeit meiner beiden Kinder zurück, die ich als schön und einzigartig in Erinnerung habe. Und ich freue mich auf unser wohl letztes Baby im Juni 25.
«Im Nachhinein, kann ich mich nicht mehr an so viel erinnern, ich war so erschöpft.»
Ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt da mein Kleiner sich nicht drehen wollte. Dieser verlief gut ausser das ich schon in der Schwangerschaft (unbemerkt) zu wenig Blut hatte und dies mit der Kombination des Kaiserschnittes zu einer Blutarmut führte. Der erste Monate war ich ein Waschlappen. Ich konnte erst nach ein paar Tagen aufstehen und war sehr auf Hilfe angewiesen. Zudem hatte ich das Gefühl es fehlten mir die Hormone einer natürlichen Geburt. Ich brauchte auch ca. 1 Woche bis ich so richtig realisierte, dass kleine süsse (Anfänger-) Baby gehört zu mir und war das strampelte Etwas in mir drin. Mein Mann hatte 1 Monat Vaterschafturlaub. Er macht in dieser Zeit alles (ausser Stillen) und auch nach dem Vaterschafturlaub übernahm er sehr viel. Im Nachhinein, kann ich mich nicht mehr an so viel erinnern, ich war so erschöpft. Die wenige Energie die ich hatte brauchte ich zum Stillen. Bei einem (evtl.) zweiten Kind wünschte ich mir, das ich die Zeit mehr geniessen könnte.
«Ich hatte wieder keine Gefühle mehr, für nichts und für niemanden»
Unsere Kleine war ein Wunschkind, doch bereits meine Schwangerschaft war - sagen wir - eher bescheiden. 8 Monate begleitet mit Übelkeit 24/7 und Erbrechen - es waren nicht wirklich eine schöne Zeit. Meine Geburt jedoch war genau wie ich sie mir vorgestellt habe: eine schmerzhafte aber schöne Erfahrung. Nun war es soweit. Das lange warten und hoffen hatte ein Ende und meine kleine Maus lag auf mir. aber wo waren die Schmetterlinge? die glückseligen Gefühle, von denen alle sprachen? Ich hatte sie nicht und schämte mich unglaublich dafür.
Im Wochenbett Zuhause - wenn man das überhaupt Wochenbett nennen darf - wurde es noch schlimmer… Es war nicht schon genug, dass ich arbeiten musste und wir einen grossen Hund (50 kg) hatten, welcher leider Kinder nicht sehr gerne mochte. Nein, die Kleine war dazu noch ein Schreibaby (täglich 5-6 Stunden am Stück). 3 Monate lang. Mein Mann, welcher komplett überfordert war und im Nachhinein betrachtet sowas wie einen Babyblues für Väter hatte, zog sich komplett zurück.
Ich habe dann gefühlt ständig geweint und auch meine Wochenbett-Hebamme immer gefragt ob das normal sei mit meinen Gefühlen der Achterbahn und dass ich einfach nicht wirklich glücklich bin. Sie meinte dann, es sei normal und dass dies noch kommen werde.
Unser kleiner Schatz war aber auch noch etwas anderes als ein Schreibaby, nämlich ein sehr waches aufgewecktes Mädchen, welches nicht durchschlief (bis heute nicht mit 20 Monaten). Bis zum 13. Monat meldete sie sich alle 30-60 Minuten. Da mein Mann ja ein Babyblues hatte und wir so unsere Differenzen, übernahm ich jede Nacht alleine 12 Monate lang und wurde von Monat zu Monat erschöpfter.
Mehrfach hatte ich immer wieder erwähnt, dass ich doch schlafen möchte nur eine Nacht ohne Kind. Aber gehört hat mich zu diesem Zeitpunkt keiner, es ist ja normal wenig zu schlafen mit einem Kind und das Schlimmste war: Ich hatte wieder keine Gefühle mehr, für nichts und für niemanden. Ich fühlte nur noch eines und das war Trauer und Angst. Angst, nie wieder schlafen zu können, Angst, nie wieder Zeit für mich zu haben und vor allem Angst davor, nie wieder Glück und Liebe zu fühlen.
Ich durfte meine Maus dann über Nacht zum Glück meiner Schwägerin geben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich solche Erschöpfungzustände, dass mir die kleinsten Dinge kaum noch möglich waren, solange sie Zuhause bei mir war, gelang es mir irgendwie. Aber ab dem Zeitpunkt, als sie bei meiner Schwägerin war, konnte ich nichts mehr machen. Ich habe nur noch geruht und das Schlimmste war, dass ich auch ohne meine Maus nicht schlafen konnte.
Als ich dann nur noch liegen konnte und ununterbrochen weinte, hat meine Mama mir sofort einen Platz in der psychiatrischen Einrichtung organisiert. Ich war keine 30 Minuten dort und man hatte mir gesagt, ich habe eine Postnatale Erschöpfungsdepression. Endlich hatte es einen Namen. Mein Zustand der Gefühle oder eben - mein Zustand keiner Gefühle, zumindest keine positiven.
Da war ich nun alleine in der Psychiatrie, unsere Kleine beim Papa Zuhause. 6 ganze Wochen lang, die mir vorkamen wie ein ganzes Jahr. Aber ich durfte heilen in diesen Wochen, konnte wieder lernen zu schlafen. Ich habe in diesen 6 Wochen mehr gelernt als in meinen 33 Lebensjahren. Als ich nach 6 Wochen nach Hause kam, war ich zwar noch nicht zu 100% bei mir aber ich war wieder lebendig und ich hatte meine Gefühle wieder zurück. Ich konnte nun meiner Tochter meine unendliche Liebe zu Ihr zeigen.
Heute, 6 Monate nach meinem Klinikaufenthalt, bin ich mehr bei mir als ich es jemals war. Ich liebe es mit meiner kleinen Familie die Welt zu entdecken, unser Hund hat die kleine bestens aufgenommen und die beiden sind beste Freunde und mein Mann hat durch die 6 Wochen alleine mit Kind nun Verständnis, wie es ist, die Care Arbeit alleine zu machen.
Was ich abschliessend sagen möchte ist, es ist okay, dass du diese Gefühle nicht von Anfang an hast. Es ist okay, dass du überfordert, übermüdet und manchmal auch wütend bist. Es ist in Ordnung, sein früheres Leben zu vermissen und sich manchmal zu wünschen, man wäre einfach nur alleine. Aber was ich Frauen mitgeben möchte, welche die selben Gefühle und Erfahrungen machen ist: Nehmt Hilfe an, gebt euere Kleinen ab, um für euch zu sorgen und zu heilen und wenn es nicht anders geht, versucht es in einer Klinik, mit oder ohne Kind. Ihr seid dadurch nicht eine schlechte Mama, im Gegenteil, ihr kämpft für euch, euer Kind und eure Familie. Manchmal führt der einsamste Weg zu den schönsten Plätzen der Erde.
«Hier eine etwas aussergewöhnliche Wochenbett-Geschichte»
Hier eine etwas aussergewöhnliche Wochenbett-Geschichte: in meiner zweiten Schwangerschaft hat es mir drei Wochen vor ET durch eine blöde Bewegung meinen Meniskus ins Gelenk geklappt und somit das Kniegelenk blockiert. Ich konnte das Knie danach nicht mehr ganz strecken und auch nicht belasten. Schnell stand fest, dass der Meniskus operativ wieder an Ort und Stelle gebracht und genäht werden muss. Hochschwanger war dies jedoch nicht möglich.
Also wurde die Geburt abgewartet. Zwei Tage vor ET kam dann unsere Tochter bei einer schönen, relativ schnellen und komplikationslosen, vaginalen Geburt zur Welt. Zwei Wochen später wurde ich am Knie operiert. Die Narkoseärzte unternahmen alles notwendige, damit ich trotz Narkose und Medikamenten weiter stillen konnte. Nach der Operation war ich zwei Tage stationär im Spital, zum Glück auf der Wöchnerinnenstation, so dass ich meine kleine Tochter mitnehmen konnte.
Nach der Operation durfte ich das Bein sechs Wochen nicht belasten - super praktisch, mit einem Dreijährigen und einem Neugeborenen zu Hause... Zum Glück konnte mein Mann noch Ferien nehmen und den Rest als Minusstunden verbuchen. Auch unsere Eltern und Geschwister halfen uns in dieser Zeit sehr viel! Zudem kam einmal pro Woche jemand von der Spitex zum Putzen vorbei. Vier Tage nach der Knieoperation bekam ich starke Bauchschmerzen, worauf ich im Notfall landete, wo man ein Nierenversagen feststellte und mich wieder stationär aufnahm. Abermals auf der Wöchnerinnenstation mit meiner kleinen Tochter. Das Nierenversagen stellte sich als allergische Reaktion auf gewisse Schmerzmedikamente heraus und konnte mit Cortison behandelt werden. Nach diesen vier Tagen im Spital konnte ich dann endlich zu Hause das Wochenbett geniessen. Durch das Belastungsverbot aufgrund der Knieoperation war ich gezwungen, hauptsächlich zu liegen, mit meinem Baby zu kuscheln, zu stillen und mich bedienen zu lassen.
Rückblickend kann ich nun sagen, dass ich trotz all der widrigen Umstände ein schönes Wochenbett hatte und dass ich mich, vorallem an diese viele Kuschelstunden mega gerne zurückerinnere!
«Was mich einfach gestresst hat, waren die vielen Besucher»
Das Wochenbett im Spital war sehr gut: dank Corona durfte nur mein Partner zu Besuch kommen und ich konnte mich auf das Neugeborene konzentrieren. Ich fühlte mich gut aufgehoben und habe sogar einmal das Angebot angenommen meinen Sohn abzugeben, um in Ruhe zu duschen. Zu Hause war ich trotz Kaiserschnitt praktisch von Anfang schmerzfrei, mein Partner hatte zwei Wochen Vaterschaftsurlaub und meine Hebamme hat uns super unterstützt....eigentlich perfekt. Was mich einfach gestresst hat, waren die vielen Besucher, die zum Teil auch lange verweilten...(ich konnte einfach nicht nein sagen). Dies würde ich bei einem zweiten Kind definitiv anders machen!
«Aus diesem Grund haben wir uns auch gegen ein weiteres Kind entschieden»
Ich war von Anfang an „alleine“ zu Hause, da mein Partner selbstständig ist und eigentlich nur einen Tag frei hatte. Es war während Corona, was die Situation zusätzlich belastete – auch die Angst vor der Zukunft, keine Arbeit mehr zu haben, spielte eine Rolle. Deshalb musste er arbeiten gehen, solange er noch Arbeit hatte. Besuch und Hilfe hatte ich nur wenig und konnte diese auch irgendwie nicht annehmen. Mein Baby war ein Schreibaby und lies sich nur tragen (bis heute hat sie Schwierigkeiten beim Einschlafen und schläft immer noch bei mir). Ich war am Ende meiner Kräfte. Heute würde ich wahrscheinlich vieles anders machen. Aus diesem Grund haben wir uns auch gegen ein weiteres Kind entschieden. Diese Belastung habe ich bis heute nicht wirklich verarbeitet, obwohl es jetzt schon vier Jahre her ist.
«Als mein Mann dann zurück zur Arbeit musste wusste ich kurz nicht wie ich das alles bewältigen sollte»
Meine Wochenbett-Erfahrungen sind auch total unterschiedlich.. unsere erste Tochter war eine Überraschungsgeburt - sie kam 7 Wochen zu früh zur Welt. Danach hat sie 4 Wochen auf der Neonatalogie verbracht. Diese Zeit war sehr speziell. Einerseits konnte ich den ganzen Tag mit ihr zusammen sein ohne Besuch oder anderes (Hallo Corona) anderseits wusstest du am Abend dass du ohne dein Kind nach Hause gehen musst. Dafür haben wir alles glernt und waren nach 4 Wochen als wir sie endlich nach Hause nehmen durften quasi Profis.
Beim 2. Töchterchen war das Wochenbett nicht so toll. Einerseits war die Geburt zwar hyperschnell aber auch unheimlich anstrengend (Wehenstürme ohne Schmerzmittel - juhui...) und ich danach völlig am Ende. Anderseits kam auch Töchterchen 4 Wochen zu früh und konnte nicht direkt ab der Brust trinken. Wir durften sie zwar trotzdem nach Hause nehmen aber Zuhause ging die Tortour dann los. Ich musste abpumpen, mein Mann Schöppelen und unsere Grössere hatte die Erste Lebenskriese. Wollte nicht mehr essen, wollte nicht mehr baden, wollte nicht duschen, wollte nur Fernseh schauen und wenn essen dann Süssigkeiten... Mein Mann hatte 3 Wochen Vaterschaftsurlaub… als er dann zurück zur Arbeit musste wusste ich kurz nicht wie ich das alles bewältigen sollte... zum Glück wurde sie dann immer grösser und stärker und konnte dann bald von der Brust trinken und so wurde es dann immer einfacher... aber eine besinnliche und ruhige Wochenbettzeit war leider nicht... daran nage ich heute nach 2 Jahren noch... ich habe das Gefühl die Babyphase mit unserer Kleinen komplett verpasst zu haben.
«Ich habe die Neugeborenenphase meines Sohnes gänzlich verpasst»
Ich kenne leider gar kein Wochenbett. Gesundheitlich ging es mir nach der Geburt über 1.5 - 2 Monate so schlecht, ich habe die Neugeborenenphase meines Sohnes gänzlich verpasst... Ich wurde zweimal noch operiert und es war alles eine Tortour... Mein Mann hat fast ein Burnout gekriegt, weil er sich um Haushalt, mich, unsere ältere Tochter und Sohn gekümmert hat und ich nur liegen konnte. Noch jetzt ist nicht alles in Ordnung und ich warte gerade wieder in einem Ärztezimmer... Es geht mir immer noch nicht gut und mit den zwei Kleinen bin ich immer gefordert.
«Das Wochenbett im Geburtshauses zu erleben, war für mich das Schönste überhaupt»
Ich war für die Geburt und das Wochenbett im Geburtshaus und konnte es beide Male sooooo geniessen. Spannenderweise war ich nicht mal so überfordert. Mir hat geholfen zu wissen das ist ja mein Kind und es hat mich als Mama und kennt nichts anderes und es braucht eh nur meine Liebe. Das Wochenbett im Rahmen eines Geburtshauses zu erleben, war für mich das Schönste überhaupt. Für mich war es auch beim zweiten Kind wichtig so lange wie möglich im Luna zu bleiben und uns mit dem neuen Menschlein einzugewöhnen, der Grosse war da bei den Grosseltern das fand ich auch wertvoll, daheim war dann wider ramba zamba da wars dann aber auch Ok früher wäre es mir aber zu viel gewesen.
«Ich war nicht mehr ich selbst, wusste etwas stimmt nicht mit mir»
Die Geburt meines zweiten Kindes habe ich als sehr schön und selbstbestimmt erlebt. Die erste Zeit des Wochenbetts habe ich im Geburtshaus und danach zu Hause mit viel Unterstützungsangeboten von Freundinnen (vor allem mit Essenslieferungen) verbracht. Da wir noch ein grösseres und recht forderndes Geschwisterkind haben, kam meine Erholung recht bald zu kurz. Ich war schnell im Alltag mit beiden Kindern angekommen und machte vieles alleine. Die häufigen Weinkrämpfe, die Kopfschmerzen und den Schwindel schob ich auf die Hormonumstellung, was zu einem Teil auch stimmte. Doch wurde meine Stimmung immer düsterer und der Antrieb weniger. Ich wollte nur noch im Bett liegen, was der Kinder wegen natürlich nicht möglich war. Oft stand ich morgens schon weinend auf und wusste nicht, wie ich den Tag überstehen sollte. Ich war nicht mehr ich selbst, wusste etwas stimmt nicht mit mir.
Dank einer Freundin suchte ich schliesslich Hilfe. Zuerst bei meiner Gynäkologin und dann bei einer Psychiaterin. Die Diagnose viel schnell: Postpartale Depression. Ich bekam ein stillfreundliches Medikament verschrieben, das mir wieder etwas Boden unter den Füssen gab. Eine liebe Frau von der Psychiatrischen Spitex besucht mich nun jede Woche. Das ist jetzt ein Jahr her… Nach besseren Phasen ging es immer wieder steil bergab bis ich den Alltag kaum mehr alleine bewältigen konnte. Nach meinem letzten Tiefpunkt haben wir, mein Mann und ich, beschlossen, dass ich es mit einem stationären Klinikaufenthalt versuche. Unser nun 1-jähriges Kind konnte ich mitnehmen. Es geht mir aktuell besser. Bis zu meiner Genesung habe ich trotzdem noch einen Weg vor mir.
«Ich hätte mir nur gewünscht, dass mein Mann länger zu Hause geblieben wäre»
Bei meiner Tochter, meinem ersten Kind, hatte ich nicht viel vom Wochenbett. Sie war ein Schreibaby, und mein Mann ging nach einer Woche wieder arbeiten. Zwei Wochen später hatte ich eine Lungenembolie. Als ich nach drei Wochen wieder zu Hause war, lief es nur so lala. Ich musste alles selbst machen, da mein Mann arbeitete und fast niemand vorbeikam. In dieser Zeit fühlte ich mich sehr einsam und hätte mir gewünscht, dass es anders gewesen wäre.
Bei meinem Sohn war es ein geplanter Kaiserschnitt, da ich wegen der Geburt meiner Tochter ein Trauma hatte. Auch mein Sohn war ein Schreibaby. Mein Mann blieb dann zwei Wochen zu Hause und kümmerte sich um unsere Tochter, sodass ich mich schonen konnte. Meine Mutter und meine Schwiegermutter waren auch da und haben mich in dieser Zeit sehr unterstützt. Ich war froh, dass jemand da war, und fühlte mich nicht mehr so allein. Alles in allem war es eine schwere, aber auch schöne Zeit. Ich hätte mir nur gewünscht, dass mein Mann länger zu Hause geblieben wäre.
«Heute würde ich ein paar Sachen nochmal anders machen und mehr vorbereiten»
Spannend wie ich als Doula zurück auf meine zwei Wochenbett zurück schaue. Nach der ersten (langen) Geburt fühlte ich mich mega stark, obwohl ich eigentlich erschöpft war. Ich war ab Tag 1 wieder auf den Beinen und unter Menschen. Dies war auch etwas bedingt, weil mein Kind die erste Lebenswoche auf der Neo verbringen musste. Ich hatte weder Plan noch Vorbilder. Bei meinem zweiten Kind wollte ich das unbedingt nachholen. Das konnte ich dank meinem Partner, der zum erstgeborenen Kind schaute. So habe ich die ersten 2-3 Wochen viel Zeit im Bett verbracht, die schmerzhaften Nachwehen veratmet, geweint und meine Tätigkeiten auf das Nähren und Pflegen des Baby beschränkt. Für mich war das total heilend. Für mein Partner war diese Zeit herausfordernd. Er musste sich um uns drei kümmern. Leider hatten wir sonst fast keine Unterstützung als Familie, wir mussten es als Kleinfamilie selber schaffen. Heute würde ich ein paar Sachen nochmal anders machen und mehr vorbereiten.
Mich darüber informieren, was alles nach der Geburt auf mich zu kommt (ganz viel Neues), vorkochen, Besuch erst sobald ich mich ready fühle und mir das Schlafzimmer (nicht das Kinderzimmer) supergemütlich einrichten. Ausserdem würde ich eine Doula engagieren, die sich um mich als Mama sorgt. Das würde das ganze Familiensystem entlasten. Nichtsdestotrotz beide Wochenbett haben sich in dem Moment richtig angefühlt wie sie waren.
«Es brauchte viel viel Zeit bis ich mich als zweifache Mutter finden konnte»
Bei mir waren die 2 Wochenbett Erfahrungen so verschieden mit Höhen und Tiefen. Die erste Geburt verlief genau so wie ich es mir gewünscht hatte. Ich hatte eine tolle Beleghebamme an meiner Seite die mich super darauf vorbereitete was kommen würde und auch während der Geburt unterstützte sie mich super und stand mir immer bei. Da ich mich im Spital nicht ausruhen konnte, da regelmässig geschaut wurde ob der Kleine trinkt hatte ich so nicht einen guten Stillstart. Nach 24h Stunden Spitalaufenthalt wollte ich nur noch nach Hause.
Zu Hause hoffte, ich das es besser wurde. Doch wir standen innert kürze am Limit da wir ein Schreibaby hatten. 7 Monate Schlafmangel, Stillprobleme und meine Rolle als Mutter waren sehr herausfordernd. Die zweite Wochenbett Erfahrung war für mich nicht so schön. Es fing schon damit an, dass wir aufgrund einer Spitalschliessung in ein anderes Krankenhaus mussten und dann durfte ich meine vertraute Hebamme bei der Geburt nicht mal dabei haben. Nach stundenlangen Wehen und einer falschgelegten PDA war ich emotional und körperlich ausgelaugt. Ich brauchte 3 Tage im Spital um mich einigermassen erholen zu können. Zum Glück hatten wir einen besseren Stillstart. Die Kleine trank von Anfang an sehr gut von der Brust und brauchte kein Stillhüttchen, wie bei meinem ersten Kind. Zu Hause angekommen brauchte es eine Zeit bis wir uns zu viert als Familie eingelebt hatten da der Grössere mich häufig wegstosste. Mir wurde das alles dann zu viel und bekam zudem noch den Babyblues. Es brauchte viel viel Zeit bis ich mich als zweifache Mutter finden konnte.
«Ich fühlte mich wie eine Versagerin und da es mein erstes Kind war, hatte ich keine Ahnung von Nichts»
Ich bin frisch aus dem Wochenbett und muss sagen die ersten 3 Wochen waren sehr schlimm für mich, nach einer schwierigen Geburt und zwei Nächte ohne meinen Sohn im Spital, da er auf der Neonatalogie überwacht werden musste, fühlte ich mich schon seit Tag 1 einsam und wie eine Versagerin und da es mein erstes Kind ist und ich keine Ahnung von Nichts hatte, ich keine Milch hatte und somit das Stillen nicht klappte, wurde das Gefühl auch noch bestärkt.
Zuhause konnten wir uns ein bisschen entspannen doch das Weinen „ohne Grund“ hörte nicht auf, ich kann diese Gefühle nicht gut in Worte fassen ich spürte Wut über mich selbst, ich müsste doch überglücklich sein, ein gesundes Kind haben zu dürfen, ich empfand Mitleid für meinen Sohn, er war so klein und zerbrechlich, gleichzeitig war ich übermüdet und überfordert und dann noch die Schmerzen vom KS, welche mich stark einschränkten…
Ich wünschte mir mein altes Leben zurück, ich fühlte mich einsam, isoliert und als würde ich alles da draussen verpassen, ich hasste mich für diese Gedanken denn dieses Kind ist ein absolutes Wunschkind. Mein Mann unterstütze mich wo er nur konnte, war aber mit meinem Gefühlschaos überfordert, ich ja auch.. ich konnte diese Gefühle zwar relativieren und auf die Hormone schieben aber ich hätte mit solchen unkontrollierten Emotionen nie im Leben gerechnet..
Jetzt 10 Wochen nach Geburt bin ich in meiner neuen Rolle angekommen und bin glücklicher denn je und könnte mir ein Leben ohne Kind nicht mehr vorstellen.
«Mein Mann und ich fuhren jeden Tag (über Weihnachten und Neujahr) in die Insel und waren mehrere Stunden beim Kleinen»
Uns war schon vor der Geburt unseres Sohnes klar, dass wir nicht mit unserer Hebamme im gewünschten Spital entbinden können, weil wir das Kinderspital nebenan haben mussten . Eingeleitet wurden wir bei 36+5, geboren wurde er schliesslich zwei Tage später. Wir waren beide noch nicht bereit gewesen . Die ersten drei Wochen verbrachte mein Mann u ich das Wochenenbett mehr oder weniger alleine, da der Kleine zunächst auf der Neonatologie lag, dann operiert wurde und später auf der normalen Station lag. Anfangs versuchte ich noch abzupumpen, entschied mich nach 1 Woche aber damit aufzuhören. Mein Mann und ich fuhren jeden Tag (über Weihnachten und Neujahr) in die Insel und waren mehrere Stunden beim Kleinen. Am ET durfte ich er dann nach Hause und wir waren ziemlich überfordert und ich fiel in ein Loch als mein Mann dann wieder schaffen musste. Was mit Besuchen beim Psychologen endete mit Diagnose Postnatale Depression und Antidepressiva . Kurze Zeit später fing Corona an... Im Nachhinein bin ich sehr traurig drüber, dass ich keine positiven Erinnerungen an die Zeit während u nach der Geburt habe...
«Ich habe das Baby in meinem Bauch vermisst»
Mein Sohn ist im Geburtshaus auf die Welt gekommen und wir hatten ein wunderschönes Familienzimmer. Die Betreuung durch die Hebammen war fantastisch und wir hatten viel Zeit und Ruhe um als Familie anzukommen. Zwei Tage nach der Geburt hatte ich ein wahnsinniges Tief. Ich habe nur noch geweint. Insgesamt ging es fast zwei Wochen bis ich mich etwas besser fühlte. Ich habe meinen Sohn von der ersten Sekunde an geliebt, aber gleichzeitig das Baby in meinem Bauch vermisst. Es war eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle, welche ich so nicht erwartet hätte.
«Da ich nach der Geburt meines zweiten Kindes alleine war ging ich am Tag nach der Geburt nach Hause»
Ich bin seit der Frühschwangerschaft mit meinem zweiten Kind alleinerziehend. Ich habe schon während der ganzen Schwangerschaft immer wieder an das bevorstehende Wochenbett gedacht. Bei meiner grösseren Tochter war das Wochenbett während der Covid Pandemie mitten im Lockdown und ich hatte ein sehr entspanntes Wochenbett (wenig bis keine Beschwerden, eine tolle Geburtserfahrung im Gepäck, ein sehr zufriedenes Baby wohl ein sogenanntes Anfängerbaby). Und darum habe ich diese Gedanken die immer wieder aufkamen einfach bei Seite geschoben weil beim ersten ja auch alles unproblematisch verlief. Da ich nach der Geburt meines zweiten Kindes alleine war ging ich am Tag nach der Geburt nach Hause. Und so begann ein Wochenbett mit vielen Tränen, kompletter Überforderung, ein Baby welches viel geweint hat und bei welchem das Stillen nicht so klappte wie ich das doch gewohnt war vom ersten Kind. Leider konnte mir niemand in der Anfangsphase helfen.
Meine Familie lebt nicht in der Nähe und Freundinnen waren häufig selber bei ihren Kindern beschäftigt. Das Wochenbett verbrachte ich demzufolge auf Spielplätzen, beim Spazieren, basteln und beim Einkaufen. Die grösste Unterstützung erhielt ich von meiner Hebamme. Und nach 4 Wochen erhielt ich dann Unterstützung von meiner Familie.
«Die Hebammen mussten mich fast ans Bett / Sofa fesseln, da ich viel aktiver sein wollte als ich sollte»
Mein Sohn wird in zwei Wochen 1 Jahr alt und das Wochenbett ist daher noch nicht so weit entfernt. Ich hatte einen ungeplanten Kaiserschnitt, da die Herztöne nicht mehr gut waren. Mir ging es gleich danach aber körperlich und psychisch super und ich konnte von Anfang an alles selbst machen. Die Hebammen mussten mich fast ans Bett / Sofa fesseln, da ich viel aktiver sein wollte als ich sollte. Ich habe die Zeit sehr genossen, obwohl wir nur knapp 6 Wochen nach der Geburt umgezogen sind. Dies war ziemlich stressig aber mein Mann und ich waren bereits ein super eingespieltes Team! Meiner Meinung nach sollte jede Frau / Familie das Wochenbett ganz nach ihrem Bedürfnissen gestalten, da jede Geburt und auch Frau sehr individuell ist.
«Ich erinnere mich an den Tag, als mein Mann und ich nach Hause kamen und ich mir wünschte, wieder ins Spital zurückkehren zu können»
Unser Kind kam mitten im Lockdown auf die Welt. Ich war eine entspannte und (jaja, das geit de scho…) Schwangere. Vor der Geburt hatte ich auch keine Angst oder Grusel. Die Geburt selber war eine Traumgeburt. Ich fühlte mich die ganze Zeit stark und konnte mich wahnsinnig gut treiben lassen. Was danach folgte war meine grösste Herausforderung…
Ich war dermassen überwältigt, überfordert und unvorbereitet auf diese unglaubliche Liebe die ich für diesen kleinen Menschen empfand. Ich erinnere mich an den Tag als mein Mann und ich nach Hause kamen und ich mir wünschte dass ich wieder ins Spital kann. Ich war dermassen unsicher und hatte Angst dass ich irgendwas falsch mache… jeder andere machte gefühlt alles besser als ich.
Ich wollte alles richtig machen für diesen wundervollen Menschen. Konnte aber über meine Überforderung nicht sprechen… Die Hebammenbesuche waren distanziert, weil halt Lockdown… der Besuch auch, alles… Es hat seine Zeit gebraucht bis ich realisiert habe, dass die Aufgabe der Eltern nicht darin besteht das Kind vor allem zu schützen, sondern immer wieder die Hand zu reichen und aufzufangen.
Wochenbett war für mich die grösste Herausforderung bei inzwischen fast 6 Jahren Elternschaft. Man fängt immer wieder von vorne an oder steht vor neuen Herausforderungen. Aber diese „Geburt“ zur Elternschaft war fundamental und einschneiden für mich. Ich wünschte mir, ich hätte darüber gesprochen dass ich in allen Teilen unsicher bin. Dass es Tage gab wo ich nicht wusste wieso mein Baby einfach schreit obwohl ich das mögliche (Nahrung, Nähe, Windeln…) gemacht habe. Und das mir jemand gesagt hätte, dass es einfach normal ist. Ich wünsche jeder neugeborenen Mama einen Menschen der für sie da ist, der sie sieht und spürt und der ihr immer wieder sagt wie toll sie es macht. Ich wünsche anderen Mamas - Mama Freundinnen die ehrlich sind und nicht urteilen. Und ich wünsche mir für alle Frauen den Mut so zu sein wie sie sein wollen. Erst gerade traf ich meine alte Primarlehrerin welche mir sagte: „Ich glaube solange Kinder einen Haufen Lieben bekommen, fehlt ihnen nichts.“ Das fand ich schön und auch etwas versöhnlich…
«Er hat mich mit Kind 1 und Kind 2 völlig allein gelassen»
Kind 1 (geboren 2017) mit Mann 1 : 3 Tage nach Geburt hat mein damaliger Mann gesagt, dass ich mich nicht so haben soll, dass ich viel zu viel rumliege, dass ich aktiver sein soll, sonst werde ich nie abnehmen und noch fetter sein als ich eh schon bin. Ich habe es mir einreden lassen u war ab Tag 4 ständig auf Trab, was zur Konsequenz hatte, dass ich hohes Fieber entwickelt habe (41°C) da sich meine Kaiserschnittsnarbe entzündet hat. Ihm war das egal. Er hat mich 0 unterstützt. Ich war mit dem Baby allein und auf mich allein gestellt. In der Wochenbettzeit hat er mich schlussendlich sogar betrogen!
Kind 2 (geboren 2020) mit Partner 2: Er hat mich mit Kind 1 und Kind 2 völlig allein gelassen. Ist bereits am 1 Tag nach Geburt voll arbeiten gegangen. Ich war von früh bis spät mit den beiden Kindern alleine. Auch hier hab ich wieder hohes Fieber entwickelt, weil auch da sich meine Narbe wieder entzündet hat. Ich hoffe sehr, dass ich ein solcher "harter" Fall des Wochenbetts bin !
Dieser Blogbeitrag ist in Zusammenarbeit mit MAM Baby entstanden.